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Rugby-Getümmel

Werner Hägele

Sportwissenschaftliche Notizen
Vier Aufsätze

Taschenbuch, 1997
152 Seiten
EUR 12,00 [DE]
ISBN: 978-3-928025-02-3

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort (S. 9-10)
  2. Moderner Sport zwischen Tradition und Zukunft (S. 11-37)
  3. Die soziale Dimension sportlichen Handelns (S. 39-72)
  4. Soziales Lernen im Sportunterricht (S. 73-85)
  5. Standortbestimmung der Sportanthropologie (S. 87- 152)

Schlagwörter

Postmoderner Wertewandel im Sport; soziales Lernen im Unterricht; soziale Werte, Normen und Rollen im Sport; Sportanthropologie; moderne Evolutionstheorie

Inhalt

Der erste Beitrag wendet sich der Problematik des postmodernen Wertewandels im Sport zu. Aus historischer Perspektive und mit normativem Anspruch werden die Entwicklungstrends skizziert, die sich im Sport in den letzten Jahrzehnten vollzogen haben. Über die widersprüchliche Beurteilung der postmodernen Veränderungen im Sport der Gegenwart hinaus wird versucht, Aussagen zur Zukunft des Sports zu formulieren.

Im zweiten Beitrag werden mit Bezug zum Handlungsfeld des Sports die soziologischen Grundbegriffe sozialer Wert, soziale Norm, soziale Rolle und Sozialisation einer definitorischen Klärung unterzogen. Neben der Zielsetzung, die mutterwissenschaftlichen Basisbegriffe mit Beispielen aus dem Sport zu verdeutlichen, werden darüber hinaus – zumindest implizit – die Verschränkungen und interdependenten Verflechtungen dieser Begriffe unter- und miteinander aufgezeigt.

Thema des dritten Beitrags ist das soziale Lernen im Sportunterricht. Veranschaulicht wird zunächst, welches Erkenntnisinteresse hinter diesem Theorieansatz steht. Danach werden seine Schwächen und Vereinseitigungen diskutiert, die mit dazu beitrugen, dass es um die Didaktik sozialen Lernens im Sportunterricht merklich stiller geworden ist. Inwieweit die dargebotenen Korrekturvorschläge jedoch der Kritik durch die „scientific community“ standhalten werden, muss sich erst noch erweisen.

Im letzten und wichtigsten Beitrag wird die Sportanthropologie einer Standortbestimmung unterzogen. Begründet wird, warum trotz ihres Ganzheitsanspruchs auch die Sportanthropologie die Integration der teildisziplinären Erkenntnisse immer nur partiell leisten kann. Ferner wird erläutert, warum die Sportanthropologie die Leit- und Orientierungsfunktion der Philosophischen Anthropologie relativieren und sich verstärkt dem transdisziplinären Theorienprogramm der modernen Evolutionstheorie zuwenden sollte. Selbst auf die Gefahr hin, naturalistischer Reduktionismen bezichtigt zu werden, werden Anstöße für eine neue Anthropologie des Sports gegeben, die das Evolutionsparadigma als bedeutenden Neuansatz ins Zentrum ihres Erkenntnisinteresses rückt.